Demonstration gegen Israel in der Gelsenkirchener Innenstadt am 12.05.2021

Am Donnerstag, 13.05., berichtet die WAZ in ihrer Gelsenkirchener Lokalausgabe über die „Demonstration gegen Israel in der Innenstadt“, die am Vorabend stattgefunden hat.Diese Demonstration war offenbar spontan und stand in Zusammenhang mit der jüngsten und leider noch nicht beendeten Eskalation im Nahen Osten. Demonstrationen, seien sie in ihrer Zielrichtung auch einseitig positioniert, fallen natürlich unter die Grundrechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Dennoch stellen sich Fragen, z.B. wenn man liest, dass die Teilnehmenden „Kindermörder Israel“ skandiert haben sollen. Wie sieht es mit den Raketen aus, die ja absichtlich aus den palästinensischen Gebieten auf Israel abgeschossen werden? Töten sie nicht auch Kinder bzw. haben das nach Medienberichten auch schon getan? Und ein absolutes No-Go ist, die hier lebenden Jüdinnen und Juden, die ja auch zudem ganz überwiegend deutsche und nicht israelische Staatsbürger_innen sind, in Mithaftung für das Vorgehen Israels in diesem Konflikt zu nehmen, indem man vor die Synagoge zieht und dort ein Bedrohungsszenarium aufbaut. Das war offensichtlich geplant, wurde aber von der Polizei verhindert – Dank dafür an die Einsatzkräfte.Schlimm genug allerdings, dass dann in unmittelbarer Nähe der Synagoge, dort, wo die Demonstration aufgehalten wurde, widerwärtige antisemitische Parolen gegrölt wurden. Sie sollen hier nicht wiederholt werden – die WAZ berichtet auch nicht darüber. Ein Film, der mehrfach auf Twitter geteilt wurde, belegt dies aber, und das unter Schwenken von mehrheitlich türkischen Flaggen. Was sagt die türkische Community dazu? Und noch eine Frage: wie würden es die in Deutschland lebenden Palästinenser_innen bzw. hier lebende Menschen mit palästinensischem Hintergrund empfinden, wenn sie für die Raketenangriffe auf israelische Städte und Dörfer verantwortlich gemacht würden?Abschließend hoffen wir zuversichtlich, dass die politisch Verantwortlichen geeignete Maßnahmen zum Schutz der hier lebenden Jüdinnen und Juden ergreifen werden.

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