Wann

14. Mai 2024    
19:00

Wo

Neue Synagoge Gelsenkirchen
Georgstraße 2, Gelsenkirchen, 45879

Veranstaltungstyp

Israels Herausforderungen nach dem 7. Oktober
Zwischen innerer Zerrissenheit und neuen Gefahren

In seinem Vortrag „Zwischen innerer Zerrissenheit und neuen Gefahren: Israels Herausforderungen nach dem 7. Oktober“ zeichnet Uriel Kashi die politischen Umwälzungen in Israel seit Ende 2022 nach. Er beginnt mit der Rückkehr Benjamin Netanjahus ins Amt des Ministerpräsidenten und der Bildung einer Regierung, die maßgeblich von ultraorthodoxen und national-religiösen Parteien getragen wird. Diese Konstellation führte zu einer beispiellosen Polarisierung innerhalb der israelischen Gesellschaft und löste – vor allem wegen einer geplanten Justizreform – umfassende Proteste aus. Die Verschärfung der Politik gegenüber den Palästinensern in der Westbank hatte außerdem eine zunehmende Entfremdung von seinen internationalen Verbündeten, insbesondere den USA, zur Folge.

Nachdem der brutale Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober und der anschließende Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen – aber auch die anhaltenden Sicherheitsbedrohungen durch andere vom Iran unterstützte Proxys wie die libanesische Hisbollah und die jemenitischen Huthi – zwar zu einem kurzfristigen Zusammenhalt innerhalb der israelischen Bevölkerung führten, zeigt Kashi, wie dieser Zusammenhalt seit Beginn des Jahres zu bröckeln beginnt und die tiefen Gräben innerhalb der israelischen Gesellschaft wieder deutlicher sichtbar werden.

Während die durch den Krieg stark traumatisierte israelische – wie auch die palästinensische – Gesellschaft in diesen Krisenzeiten eigentlich dringend Unterstützung und Hilfe durch internationale Partner benötigen würde, legt Kashi dar, wie geopolitische Machtverschiebungen, nationale Eigeninteressen, aber auch die Zunahme antisemitischer Diskurse die Fähigkeit der internationalen Staatengemeinschaft einschränken, eine wirksame Rolle bei der Überwindung der aktuellen Krise zu spielen.

Uriel Kashi hat Jüdische Geschichte und der Erziehungswissenschaften in Berlin und Jerusalem studiert und von 2001 bis 2007 als Bildungsreferent im Jüdischen Museum Berlin gearbeitet. Seit 2007 lebt er in Israel und arbeitet dort als Reiseleiter für deutschsprachige Gruppen. Zu seinen Kunden gehören u.a. die Bundeszentrale für politische Bildung, verschiedene deutsche Universitäten, Fachhochschulen und Deutsch-Israelische Gesellschaften.

Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist vorab erforderlich unter: anfrage@jg-ge.de oder 0209 70 25 22 20 (auch AB).

Ein Ausweisdokument ist zur Veranstaltung mitzubringen.

 

Eine Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen,
der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen,
der Evangelischen Kirchengemeinde Bottrop und der Integrationsagentur Bottrop