Die Schattenseite des Christentums

Der Theologe Prof. Andreas Pangritz vertritt die These, dass Antisemitismus tief in der christlichen Theologie verwurzelt ist. In seinem Vortrag am 19. März 2025 in der Neuen Synagoge in Gelsenkirchen sprach er unter dem Titel „Die Schattenseite des Christentums“ über die theologischen Wurzeln des Antisemitismus und deren Folgen bis in die Gegenwart.

Ziel des Vortrags war es, deutlich zu machen, dass Antisemitismus nicht nur ein menschenrechtliches, sondern auch ein theologisches Problem darstellt. Pangritz zufolge ist Antisemitismus kein zufälliges Phänomen der Moderne, sondern ein historisch tief verankerter Bestandteil der christlichen Ideengeschichte. Er betonte, dass der kirchlich-theologische Antisemitismus den Weg für den eliminatorischen Antisemitismus des 20. Jahrhunderts bereitet habe und eine Mitverantwortung für die Shoah trage.

Mit Blick auf die Gegenwart stellte Pangritz fest, dass die christlichen Kirchen begonnen hätten, ihre Schuld anzuerkennen. Doch theologische Neuausrichtungen blieben bislang weitestgehend aus. Die Aufgabe, den Antisemitismus in Theologie und Kirche dauerhaft zu überwinden, sei daher noch nicht abgeschlossen. Sie bedürfe tiefgreifender Reformen und einer kritischen theologischen Reflexion.

Wichtige Impulse könnten dabei aus dem Dialog mit dem Judentum kommen, so Pangritz abschließend.

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