Schönheit

Wahre Schönheit kommt von innen. Das meint wohl: Ein guter Charakter mit einer positiven Haltung strahlt nach außen und wirkt attraktiv. Vor über 800 Jahren wusste man zu diesem Thema auch schon etwas zu sagen. Joseph Qimchi, ein jüdischer Bibelausleger mit spanisch-provenzalischen Wurzeln aus dem 12. Jahrhundert, schreibt in seinem Kommentar zum Buch der Sprüche 11,22 (hier in der Übersetzung Wilhelm Bachers von 1892):

„‚Ein goldener Nasenring im Rüssel des Schweines, so ein schönes Weib das ohne Verstand ist.‘ Darin liegt die Lehre, dass ein Ding, dessen Aeusseres schön, während sein Inneres hässlich ist, keinen Werth hat. Das Gleichniss ist von der Schönheit genommen, der keine andere gleicht, nämlich der Schönheit des Weibes. Die weisen Philosophen haben gesagt: Jeder Mensch betrachte sein Antlitz im Spiegel. Sieht er eine schöne Gestalt, so spreche er: ich will gute Handlungen üben, um meine schöne Gestalt nicht einzubüssen. Sieht er aber eine hässliche Gestalt, so strebe er danach, dass er nicht zweierlei Hässlichkeit in sich vereinige, die der Gestalt und die der bösen Handlungen.“

Joseph Qimchi meint, dass nicht allein die innere Haltung, sondern gerade auch die äußeren Handlungen die Ausstrahlungskraft eines Menschen entscheidend bestimmen. Es gibt also Hoffnung für alle, die morgens im Spiegel ob ihrer bemitleidenswerten Gestalt mit sich hadern!

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